„Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“
2. Petrus 3, Vers 13
Liebe Geschwister und Freunde,
die ersten Leser dieser Zeilen litten unsäglich an den ungerechten Strukturen ihrer Gesellschaft. Als kleine Glaubensgemeinschaft wurden sie von ihren Nachbarn kritisch beobachtet und von den Spitzeln der römischen Staatsmacht verfolgt. Sie hatten das Versprechen von Jesus im Ohr, er würde bald zurückkehren. Und mit seiner Wiederkunft würde eine bessere Zeit anbrechen. Aber wann würde es soweit sein? Petrus macht ihnen und auch uns Mut, in der Erwartung zu leben, dass Jesus sein Versprechen einlösen wird. Gleichzeitig macht er deutlich, dass Gott in anderen Zeitbegriffen denkt als wir: „Ein Tag ist für den Herrn wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind für ihn wie ein Tag“ (2. Petrus 3, Vers 8).
Und Petrus behauptet, dass wir es ein Stück weit selbst in der Hand haben: „Setzt alles daran, seine Ankunft zu beschleunigen“ (2. Petrus 3, Vers 12). Er greift hier die Vorstellung jüdischer Theologen seiner Tage auf, die besagt: „Wenn nur an einem Tage ganz Israel aufrichtig Buße tun würde, würde die messianischen Zeit anbrechen.“ So sieht das Warten im Sinne unseres Herrn aus. Nicht hilflos die Hände in den Schoß legen, sondern jetzt schon nach den Werten des neuen Himmels und der neuen Erde leben, die von Gerechtigkeit geprägt ist.
Wir haben viel zu oft den Eindruck, nur winzig kleine Rädchen im Getriebe dieser Welt zu sein. Von daher will uns der Gedanke beflügeln, dass wir alle mit dazu beitragen können, dass sich der gute Plan Gottes, diese Welt zu erlösen, erfüllt. Indem wir beten und indem wir anderen Gutes tun, uns für Gerechtigkeit einsetzen, helfen und bewahren.
Gott hat uns einen neuen Himmel und eine neue Erde verheißen. Mit diesem Versprechen im Kopf und im Herzen können wir das alte Kirchenjahr abschließen und mit Hoffnung in die Adventszeit gehen!
Ihr/Euer VP